Windpocken

Erreger

Varizella-Zoster-Virus/Humanes-Herpes-Virus-3 (Herpesviridae)

 

Verbreitung

Windpocken sind eine hochansteckende, weltweit vorkommende Viruserkrankung.

 

Übertragung

Windpocken werden als Tröpcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Eine Kontaktinfektion bei Berührung von Windpockenbläschen ist ebenfalls möglich (Bläscheninhalt ist mindestens zwei Tage ansteckend). Das Virus ist an der Luft überlebensfähig.

 

Inkubationszeit

In der Regel 14 - 16 Tage.

 

Krankheitszeichen

Erste Krankheitszeichen können leichtes Fieber und Erkältungssymptome sein. Dann treten schubweise Bläschen am gesamten Körper auf. Die Bläschen füllen sich zunehmend mit Flüssigkeit, trocknen dann ein; es bilden sich Krusten, die unter Hinterlassung einer kleinen Narbe abfallen. Da über mehrere Tage schubweise neue Bläschen auftreten, kann man zeitgleich mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, eingetrocknete Bläschen, Krusten und Narben erkennen.

 

Der Krankheitsverlauf kann unterschiedlich schwer sein. Als Komplikationen sind bekannt: Eitrige Haut- und Schleimhautentzündung, Entzündungen im Bereich von Gehirn- und Rückenmark sowie der Hirnhäute, Lungenentzündungen, Blutungen im Magen-Darmbereich und Gerinnungsstörungen. Windpockenkontakt kann eine Gürtelrose aktivieren. Einen besonders schweren Verlauf können Windpocken bei Patienten nehmen, die an einer Immunschwäche oder einer schweren Hauterkrankung (z. B. Neurodermitis) leiden. Diese Personen und auch ihre im Haushalt lebenden Familienangehörigen sollten, sofern sie noch keine Windpocken durchgemacht haben, gegen Windpocken geimpft werden. Besonders gefährlich ist die Windpockeninfektion einer Schwangeren, sofern sie selbst noch keine Windpocken durchgemacht hat und nicht gegen Windpocken geimpft ist. In der Frühschwangerschaft kann es zu Fehlbildungen oder einer Fehlgeburt kommen. Bei einer Erkrankung 4 Wochen oder kürzer vor der Entbindung oder in den ersten zwei Tagen nach der Entbindung kann es beim Neugeborenen zu einer lebensbedrohlich verlaufenden Windpockenerkrankung kommen.

 

Behandlung

Symptomatische Behandlung, hauptsächlich mit Präparaten zum Stillen des Juckreizes, Analgetika und Antipyretika. Virushemmende Medikamente können ebenfalls zu Symptomlinderung führen. Acetylsalicylate (ASS) sind kontraindiziert.

 

Vorbeugung

Aktive Impfung.

 

Pflichten

Bei Krankheitsverdacht oder Erkrankung besteht Tätigkeits- und Aufenthaltsverbot in Gemeinschaftseinrichtungen bis nach ärztlichem Urteil und/oder mit Zustimmung des Gesundheitsamtes eine mögliche Weiterverbreitung der Erkrankung nicht mehr zu befürchten ist.

 

Meldepflichtig sind Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod.