Erste-Hilfe bei Reisen mit Kindern

Auch Kinder sind wie Erwachsene nicht vor kleineren oder größeren Unfällen auf der Reise gefeit. Die Krankheiten die Kinder auf Reisen sich zuziehen sind oft ohne ärztliche Hilfe selbst behandelbar. Im Zweifelsfall empfiehlt sich jedoch grundsätzlich einen Arzt zu konsultieren. Erkundigen Sie sich dazu bei Ihrer Reiseleitung nach der Adresse eines ansprechbaren Arztes. Für Kinder, die an chronischen Erkrankungen leiden, sind ausreichende Medikamente bereits von zu Hause mitzunehmen. Die meisten Krankheitserscheinungen auf Reisen mit Kindern sind auf die Veränderung von Klima, Ernährung und Umgebung zurückzuführen. In den Ländern wo jedoch z.B. Malaria vorkommt, ist es sinnvoll einen Arzt zu konsultieren.

Fieber:

Viel Flüssigkeit und Antipyretika.

Durchfall:

Wichtig ist hier die konsequente Flüssigkeitszufuhr. Medikamente aus der Reiseapotheke (Loperamid) sind für Kinder in der Regel nicht geeignet. Dagegen empfiehlt sich die Mitnahme z.B. eines Pektinpräparates oder auch anderer Präparate, je nach Rat des Kinderarztes.

Verstopfung:

Viel Flüssigkeit.

Reisekrankheit:

Die Mittel aus der Reiseapotheke gegen Reisekrankheit für Erwachsene gibt es auch in Dosierungen für Kinder. Dies kann sehr hilfreich sein. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit diese Präparate als Kaugummis zu erhalten.

Sonnenbrand:

Sonnenschutz mit ausreichendem Lichtschutzfaktor als Sonnenbrandprophylaxe. Bei Sonnenbrand kühlende Gels, Hautcreme und bedeckende Kleidung. Übermäßiges Sonnenbaden vermeiden.

Sonnenstich:

Auch hier ist die Vorbeugung das Wichtigste. Ausreichend trinken, nie ohne Kopfbedeckung in der Sonne aufhalten. Beim Sonnenstich hat das Kind einen hochroten Kopf, ist benommen, klagt über Schwindel, Kopfschmerzen und entwickelt Fieber. Der Kreislauf zentralisiert und die Beine und Arme sind eher kühl. Erste-Hilfe ist hier, Kind aus der Sonne nehmen, kühle Getränke, Kopf kühlen.

Hautschürfungen:

Desinfektionsmittel, Wundheilsalbe. Es sind Desinfektionsmittel im Handel, die bei Kindern nicht so brennen.

Verletzungen im Wasser:

Verletzungen erfolgen meistens durch Seeigel oder Quallen. Seeigelstachel direkt mit der Pinzette entfernen und die betroffene Stelle desinfizieren. Kontaktstellen mit Quallen mit juckreizstillenden Gels einreiben. Entwickelt sich Fieber ist ein Arzt zu konsultieren. Grundsätzlich sollten Kinder wie Erwachsene im Meer Badeschuhe tragen.

Insektenstiche:

Vorbeugen durch Einreiben mit Mückenschutzmittel, sollte es doch passiert sein, kühlen und juckreizstillende Gels auftragen.

Verbrennungen und Verbrühungen:

Vorbeugend ist hier der Kontakt zu Feuer und sonstigen heißen Gegenständen zu verbieten. Erste Maßnahme im Fall der Fälle ist sofort unter kaltem Wasser kühlen und dies für zumindest 10 – 20 Minuten. Größere Verbrennungen sollten unbedingt einem Arzt vorgestellt werden.

Bissverletzungen:

Vorbeugend ist der Kontakt zu Tieren, die beißen können, dringend zu vermeiden. Jede Bissverletzung muss unverzüglich einem Arzt vorgestellt werden (Tollwutrisiko).

Bindehautreizung des Auges:

Die Reizung kann unterschiedliche Gründe haben, wie Allergien, Wind, Wasser, Bakterien oder Viren. Das Kind reibt sich vermehrt die Augen, weil es das Gefühl hat, dass sich etwas im Auge befindet. Kühlen Sie das Auge oder geben Sie ein wenig von den Augentropfen aus Ihrer Reiseapotheke in den Bindehautsack. Verklebt das Auge, sollten Sie einen Arzt konsultieren.

Ohrenschmerzen:

Ohrenschmerzen, die bei der Landung des Flugzeugs auftreten, haben meist einen unzureichenden Druckausgleich im Mittelohr zur Grundlage. Hier hilft kauen, schlucken , gähnen und vorab abschwellende Nasentropfen. Klagt das Kind über Ohrenschmerzen auf der Reise so ist ein Arzt zu konsultieren, soweit sich die Erscheinungen nicht innerhalb kürzester Zeit mit abschwellenden Nasentropfen wieder geben.

Nach der Reise:

Ist Ihr Kind nach der Reise nicht völlig beschwerdefrei, dann sollten Sie auf jeden Fall eine Nachuntersuchung beim Kinderarzt durchführen lassen. Ist das Kind während der Reise ärztlich behandelt worden, sollte immer eine Nachuntersuchung am Heimatort erfolgen.

 

 

Grundsätzlich empfiehlt sich daheim bei einer der verschiedenen Hilfsorganisationen wie z.B. Malteser Hilfsdienst, Arbeiter Samariter Bund, DRK, etc. einen speziellen Erste-Hilfe-Kurs für die Hilfe am Kind zu besuchen.