Prima Klima im Flieger

Insbesondere für Langstreckenflüge ist es sinnvoll und auch notwendig in größeren Höhen zu fliegen. Das spart Sprit, der Flug wird durch wesentlich geringere Turbolenzen für uns alle auch um vieles komfortabler und es ist schlussendlich einfach "weniger los" in großen Höhen. Gleichzeitig ist der Mensch aber eher für das bodenständige geschaffen. Das was uns als Mensch in den großen Höhen erwartet ist uns nicht freundlich gesonnen. So bewegen wir uns dort in Regionen, mit für uns feindlichen Bedingungen wie:
- Große Kälte, d.h. Temperaturen um die -56°C.
- Wesentlich erniedrigter Luftdruck.
- Wesentlich erniedrigter Teildruck des lebensnotwendigen Luftsauerstoffs.

Hierfür mussten, wollte man sich in großen Höhen lebend bewegen, Lösungen gefunden werden. Medizinisch weiß man, dass es für uns Menschen möglich ist, in Höhen um die 2.000 - 2.500m ohne Komforteinbußen und gesundheitliche Schäden lange Zeit zu verweilen. Es wurden also Möglichkeiten geschaffen, die in Flugzeugen Bedingungen herrschen lassen, die Höhen von 2.000 - 2.500m über dem Meeresspiegel entsprechen. Natürlich gehörte dazu auch der Einsatz von hochleistungsfähiger Heizsysteme.
Verständlicherweise muss zumindest ein Teil der von uns an Bord eingeatmeten Luft von außen zugeführt werden, da wir Menschen Probleme, wie z.B. Müdigkeit, Kopfschmerzen durch den sich ansonsten erhöhenden Anteil an Kohlendioxid bekämen. Die außen angezapfte Luft verfügt jedoch nur über eine sehr geringe Luftfeuchtigkeit, was sich daraus erklärt, das Luft um so weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann, je niedriger ihre Temperatur ist.
Um trotzdem eine in der Flugzeugkabine erträgliche Luftfeuchte zu erreiche, wird bei neueren modernen Flugzeugmustern zusätzlich zur Außenluftzufuhr die in der Flugzeugkabine vorhandene Luft einem Umwälzprozess unterworfen und die darin enthaltene Feuchtigkeit zur Erhöhung der relativen Luftfeuchtigkeit an Bord auf bis zu 30% genutzt. Zum Schutz vor einer möglichen Verteilung von Krankheitserregern muss die dem Umwälzprozess unterworfene Kabinenluft über ein praktisch erregerdichtes Filtersystem geführt werden. Die Erregerdichtigkeit wird dabei in regelmäßigen Abständen mikrobiologisch überprüft. Mit diesen Maßnahmen lassen sich die durch die relativ niedrige Luftfeuchtigkeit an Bord entstehenden Beschwerden bei Passagieren deutlich mindern. Während die prozentuale Zusammensetzung der Luft bis in große Höhen konstant bleibt (ca. 21 % Sauerstoff, ca. 78 % Stickstoff, ca. 1% Edelgase etc.) sinkt der Teildruck nach den physikalischen Gasgesetzen in der Höhe. Dadurch nimmt auch die Sauerstoffsättigung des Blutes von ca. 98% auf durchschnittlich 92% in der Flugzeugkabine ab. Diesen milden Sauerstoffmangel versucht der Körper über eine leichte Steigerung von Herzfrequenz und Atmung auszugleichen. Dies stellt für den herz- und Lungengesunden in der Regel kein Problem dar. Herz- und Asthmapatienten sollten jedoch mit ihrem Hausarzt vereinbaren, dass sie über entsprechende Medikamente in ausreichender Menge verfügen und auf jeden Fall griffbereit mit ins Flugzeug nehmen, da ggf. der Koffer einmal später ankommen kann.